Meine vergangene Woche. Und Frau Fischer.

Die letzte Arbeitswoche endet bereits schon wieder am Montag, als ich mit schweren Kopfschmerzen nach Hause fuhr und die Einnahme von Ibuprofen keinerlei Linderung brachte. In der Nacht zu Dienstag wurden meine Beschwerden unausstehlich und mein Migränemittel zeigte leider auch erst keine Wirkung.
Nach zwei Tagen zu Hause konnte ich am Donnerstag einigermaßen wieder geradeaus gucken und vor allen Dingen Auto fahren, so dass ich zu meinem Hausarzt gefahren bin. Der schrieb mich für den Rest der Woche krank („bitte ruhen Sie sich aus“), und ordnete eine Blutuntersuchung an, um der Sache auf den Grund zu gehen, warum ich auf meine Schmerzmittel nicht anspreche.

Nach dem Arztbesuch wollte ich mir bei meinem Lieblingsbäcker ein Frühstücksbrötchen holen (ich war ja nüchtern wg der Blutabnahme), als ich sah, dass die Straße aufgrund eines Feuerwehreinsatzes gesperrt ist.
Dies betraf auch die Straßenbahn, weshalb mir eine ganze Menge Fußgänger entgegen kamen. Ich wollte mit dem Auto in einer Einfahrt drehen, als plötzlich eine ältere Dame in rentnerbeige gewandet an mein Beifahrerfenster trat und klopfte.

Ich machte das Fenster runter und fragte, wie ich ihr helfen kann. Sie fragte mich ganz direkt, ob ich sie ein Stück mitnehmen kann. Ich hab nicht gezögert, den Beifahrersitz frei geräumt und habe die Dame in mein Auto eingeladen. Sie sagte mir zur Erklärung, sie sei sehr in Eile, weil sie einen dringenden Augenarzttermin hat, bei dem sie eine Spritze ins Auge bekäme *irgs* und man müsse da sehr auf die Zeiten achten und sie würde es zu Fuß jetzt nicht mehr pünktlich schaffen.
Ich unterhielt mich eine ganze Weile mit Frau Fischer* und beschloss, sie direkt an der Arztpraxis abzusetzen und fragte Frau Fischer, ob sie sowas öfters macht: Einfach bei irgendwelchen fremden Frauen ins Auto einsteigen. Frau Fischer meinte: Ich habe mir sehr genau angeguckt, bei wem ich da ins Auto einsteige.“ Worauf hin ich sagte: „Ach gucken Sie, da hab ich ja meine gute Tat für heute erledigt und bringe Sie zu ihrem Arzttermin.“ Ich habe Frau Fischer natürlich ins Gewissen geredet, dass sie nicht so arglos bei fremden Auto einsteigen darf, aber sie meinte, sie hätte das auch bisher erst einmal gemacht in ihrem Leben. Nämlich damals, als auch ein Zug nicht kam, sie allerdings die Gruppenfahrkarte für zwölf Personen hatte und nicht zu spät kommen durfte.
Auf jeden Fall war das eine sehr schöne, kurze Begegnung und ich fand es total lustig, diese nette alte Dame zu ihrem Arzttermin fahren zu dürfen. Ich glaube das war kein Zufall, dass wir uns da getroffen haben.

Ansonsten habe ich letzte Woche leider nicht viel machen können, eben weil es mir vom Kopf her überhaupt nicht gut ging. Freitag habe ich dann mal gestaubsaugt,  durchgewischt und tatsächlich schon den Eierlikör für Ostern gemacht. Danach war ich allerdings auch ziemlich erschossen. Leider nicht vom Alkohol.

Als Mutti ist man ja normalweise auch eh nur teilzeitkrank. Ein Spruch, über den mein Arzt übrigens heftig schmunzeln musste und so musste ich ja immer ab nachmittags „funktionieren“. Ich hatte also nur kurze Regenerationsphasen. Ich glaube, das war mit ein Grund, warum die Migräne sich so hartnäckig gehalten hat. Ich konnte mich einfach nicht zwei Tage in einen dunklen Raum zurückziehen, sondern musste spätestens ab 15.30 Uhr wieder parat sein.

Aber egal, das habe ich nun auch überstanden und hatte dann wenigstens ein schönes Wochenende. <3

*Name von der Redaktion geändert.

Kommentare (6)

  1. Ich hatte letzte Woche Dienstag auch wieder einen mega Kopfschmerztag. Ob es einen Wetterumschwung gab oder sowas?!

    1. Willkommen hier!
      Ja, es war eine ganz besonders schöne Begegnung, sonst hätte sie keine Erwähnung gefunden.

      Du bloggst ja jetzt, wie großartig!!

      1. Ich freue mich auch die App langsam zu verstehen.
        So mit Kommentare umd allem.
        Ja sehr tolle Momente. Finde ich gut, dass Du sie zum Arzt gebracht hast. Geht es Deinem Kopf besser?

        1. Die WP-App? Meld DIch bei Fragen, Du hast ja meine Nummer.

          Ich bin alte Pfadfinderin und beherzige nach wie vor das Motto „jeden Tag eine gute Tat“. Ja, alles wieder gut, Unkraut vergeht nicht.

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