Meine Gastartikelreihe in diesem Jahr endet. Sie endet heute mit einem Gastartikel von Darksun, die sicher viele von Euch von Twitter kennen. Sie kämpft seit langem gegen und mit ihren Depressionen. Sie geht damit und mit ihren Suizidgedanken sehr offen um und lässt nichts aus. Den heutigen Artikel hat sie vor Kurzem veröffentlicht und auch wenn zB Nähe nicht für jeden das richtige ist, so finde ich es trotzdem sehr passend und zumindest eine Anregung.
Klar ist, jeder sollte seinen (richtigen) Weg durch die Depression für sich selbst finden, aber ich finde diesen Artikel eine gute Hilfestellung.
Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern dieses Blogs und dieser Artikelreihe ein gutes und gesundes neues Jahr. Schön, dass ihr da seid.
Was ich in der jetzigen Krise brauche? Wie ich möchte, dass Menschen mit mir umgehen?
Was ich jetzt wirklich dringend brauche, ist NÄHE! Das hatte mir auch eine Therapeutin vor einigen Jahren geraten: „Suchen Sie die Nähe zu Menschen! Nähe bindet an das Leben!“
Natürlich suche ich die Nähe erst mal im engsten Kreis: Familie und Freunde.
Dazu gehört aber auch, dass ich mit den Suizidgedanken und der derzeitigen Krise offen umgehe.
Aber nicht alle Menschen können das, nicht alle Menschen wissen wie.
Ganz wichtig ist für mich: Ich möchte nicht, dass mich jemand therapiert! Ich brauche keine guten Ratschläge oder Verniedlichungen. Ich brauche kein: „Irgendwann wird es besser!“ Ich brauche kein schlechtes Gewissen: „Denke an deine Kinder!“
Und ich möchte auch nicht unter Druck gesetzt werden: „Gehe in die Klinik! Nimm Tabletten!“
Das alles ist kontraproduktiv und verstärkt die schlimmen Gedanken.
Was ich wirklich möchte? Menschen die zuhören, wenn ich darüber sprechen will: ohne Wertung! Einfach zuhören und mich in den Arm nehmen. Sorgen dürfen auch geäußert werden, auch Fragen sind vollkommen in Ordnung! Es ist doch natürlich, dass da viele Fragezeichen sind!
Wenn ich nicht darüber spreche, brauche ich Normalität. Ich möchte normal behandelt werden und ja, ich brauche auch Ablenkung. Ich kann auch immer noch lachen! Und ich habe Bedürfnisse, wie jeder andere Mensch auch.
Ich verstehe es, wenn jemand nicht damit umgehen kann. Das einzige was ich mir dann wünsche, ist kein stiller Rückzug dieser Person, sondern dass mir offen gesagt wird: „Ich kann damit nicht umgehen. Ich weiß nicht was ich sagen soll!“ Ich verstehe auch, dass Menschen sich dann zwischendurch zurückziehen, um Kraft und Energie für sich zu sammeln. Niemand kann die ganze Zeit bei mir sein.
Nähe kann retten! Vergesst das bitte nicht!
PS: Auch hier wieder: Ich habe solche Menschen in meinem Leben und ich kämpfe weiter. Dies ist kein Hilferuf, lediglich Dokumentation.